Von der Idee bis zur Verwirklichung: wie erlebt man die Entwicklung dieses Forums? Zum zweiten Geburtstag des Vereins erzählt es unsere Redakteurin Heidi Schaaf.
Im Jahr 2017 war ich erst seit einem Jahr in Deutschland. Im Februar oder März erfuhr ich von der Veranstaltung “Together: Finnish-German Museum Forum – Inclusion as a strategy for museums of the future.” Finnische und deutsche Fachleute für Inklusion in der Kultur wollten sich in Berlin treffen. Das interessierte mich. Ich hatte mich schon für meine Doktorarbeit mit Inklusion in der Kultur beschäftigt, sah mich damals aber noch nicht als Fachfrau. Aber wenn man ganz nett fragt, klappt es auch mal: ich durfte am Forum teilnehmen!
So lernte ich Eeva Rantamo kennen. Sie war nämlich die Organisatorin des Forums und hatte später die Idee, diesen Verein zu gründen. Am Ende der Veranstaltung stellten die Teilnehmer*innen fest, dass eine stetige Diskussion über das Thema Inklusion in der Kultur zwischen Finnland und Deutschland sinnvoll wäre.
Ich schrieb einen Bericht über das Forum und hatte deshalb noch Kontakt zu Eeva. Danach blieb es eine Weile ruhig.
Ich bin nicht mehr sicher, ob es noch 2018 ober schon 2019 war, als ich eine Nachricht von Eeva bekam. Sie fragte mich, ob ich mit ihr und noch einigen anderen Menschen einen Verein für inklusive Kulturarbeit gründen wollte. Natürlich habe ich „ja“ gesagt.
Schneller Vorlauf: 07.09.2019 wurde der Deutsch-Finnische Verein für inklusive Kulturarbeit in Köln gegründet. Dieses festliche Ereignis haben wir mit Sekt und Kuchen gefeiert. Wir waren von den Möglichkeiten begeistert, die der Verein uns in der Zukunft bieten könnte.
Allerdings wurde es nicht so einfach. Bereits vor der Corona-Pandemie war klar, dass der Verein am besten online funktionieren würde, weil die Gruppe aus Mitgliedern aus Finnland und Deutschland bestand und weil wir auch transparent und barrierefrei arbeiten wollten. Deshalb schickten wir viele Anträge an Stiftungen, um ein barrierefreies, professionelles Forum für Austausch und Inspiration gestalten zu können. Zu unserer Enttäuschung bekamen wir keine finanzielle Unterstützung. Es war an der Zeit, das selbst zu machen.
Jeder von uns hat seinen eigenen Job, und was wir mit unserem Verein machen, machen wir, weil wir das wollen und es wichtig finden. Anders gesagt, es ging langsam, aber sicher damit voran, ein Forum zu gestalten. Dank Eeva und Martin hatten wir alles bereit. Es fehlte praktische Hilfe beim Programmieren. Zum Glück hatten wir Ulla Rajala, die uns eine einfache Grundlage schaffen konnte.
Eeva und Martin haben auch mit den Deutsch-Finnischen Gespräche begonnen. Darüber haben wir in unserem Forum schon etwas zu lesen!
Wir werden vermehrt die Deutsch-Finnischen Gespräche organisieren. Sie dienen unseren Zielen des Austauschs und der Inspiration ganz perfekt. Wer an einem Gespräch teilnimmt, kann sich mit begeisterten und leidenschaftlichen Menschen unterhalten, sich inspirieren lassen und bestimmt auch etwas lernen. Von jedem Gespräch wird eine Zusammenfassung im Forum veröffentlicht. Doch wir wollen auch andere Informationen posten. Deshalb laden wir alle Leute ein, die etwas zum Thema zu erzählen haben, einen Text zu verfassen, ein Video zu drehen, ein Projekt zu präsentieren, eine Meinung zu äußern.
Obwohl der Verein meistens online funktioniert, würden wir auch gerne persönlich mit Menschen etwas tun. In der Zukunft könnte ich mir Projekte, Foren oder andere Veranstaltungen mit verschiedenen Partnern vorstellen. Die Hauptsache bleibt aber, den Kontakt zwischen Finnland und Deutschland zu pflegen und die Diskussion weiterzuführen.
Long story short, wir haben erst angefangen. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man mit einer Gruppe so was Schönes schaffen darf. Ich bin stolz auf uns und froh mitmachen zu dürfen. Prost, lieber Verein!
Text: Heidi Schaaf
Korrektur: Martin Conze
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