
Bibliotheken sind wie andere kulturelle und wissensbasierte Einrichtungen für alle offen. Aber sind sie auch für alle zugänglich und bieten sie ihre Dienste für alle an? Und könnte der Kontext der Bibliothek noch besser geöffnet werden aus der Sicht von Teilhabe und erweiterter Barrierefreiheit? Ja, das kann man.
In diesem Deutsch-Finnischen Gespräch betrachten wir diese Fragen aus zwei Perspektiven.
Pablo Riquelme, Designer, Dozent und Dienstleistungsberater aus Helsinki, berichtet über seine Bibliotheksprojekte. Dort hat er die Prinzipien der Co-Creation, der Partizipation und des Design Thinking angewandt. Anders gesagt: Die Gemeinden und Zielgruppen wurden am Gestaltungsprozess beteiligt, um Bibliotheksräume zu schaffen, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Laut Pablo Riquelme ist es bei jedem Entwicklungsprojekt sehr wichtig, das Nutzererlebnis bereits in den frühesten Stadien der Entwurfsphase zu verstehen.
Auch leicht verständliche Kommunikation mit den Kund*innen und Verfügbarkeit der Medien in einfacher Sprache bewirken mehr Zugänglichkeit der Bibliotheksdienste. Mervi Heikkilä, Autorin von einfacher Sprache, arbeitet als Entwicklungsmanagerin im Rahmen der nationalen Sonderaufgabe der Bibliotheksdienste zur Förderung des Lesens für Kinder und Jugendliche in der Bibliothek Seinäjoki. Sie erklärt, wie Bibliotheken Kund*innen bedienen können, die eine einfache Sprache benötigen. Wie können Hindernisse so abgebaut werden, dass man trotz Lesebarrieren ein Buch in die Hand nimmt? Ein Beispiel ist eine Lese- und Schreibwerkstatt für Kinder und Jugendliche, die Mervi Heikkilä in ihrer Bibliothek vor zwei Jahren einrichtete.
Die thematischen Gruppendiskussionen werden uns die Möglichkeit geben, das Gehörte zu vertiefen und die Fragen weiter zu diskutieren. Wir bitten die Teilnehmer*innen, bei der Anmeldung anzugeben, an welcher Perspektive sie mehr interessiert sind.
Sprache des Gesprächs: Englisch
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